Südlich unterhalb des Tübinger Schloßbergs entlang dem Ufer des Neckars liegt die Neckarhalde.
Die Straße wurde um 1900 mit großzügigen Bürgerhäusern zumeist in unterschiedlichen historisierenden Stilrichtungen bebaut. Der Tübinger Architekt Heinrich Niemeyer baute 1968 ein viel beachtetes Gebäude im Stile Frank Lloyd Wrights. Das unmittelbar östlich angrenzende Gebäude Neckarhalde 39 wurde zur gleichen Zeit umgebaut, und war 2001 aufgrund starker Durchfeuchtung nicht mehr zu sanieren. Die Eigentümer entschieden sich daher, das Gebäude abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Die Aufgabe war, zwischen zwei Bauwerken mit jeweils eigenem, jedoch völlig unterschiedlichem Charakter – Neckarhalde 37 ist ein herrschaftliches mit zahlreichen Stilelementen geschmücktes Bürgerhaus – ein drittes, von Erscheinungsbild und Formensprache ebenfalls eigenständiges Gebäude zu errichten.
Das mehr als 6 Meter unterhalb des Straßennivaus eben zum Neckarufer gelegene Sockelstockwerk wurde als Wohnraum in Sichtbeton ausgeführt. In dem Raum wurde eine Galerie und Brücke als Stahlkonstruktion sowie ein Holzkubus als Schlafraum von der Decke abgehängt.
Die darüber liegenden 3 Ebenen werden von einer Spange aus schwerem Naturstein zur Straße hin abgeschirmt, nach Süden zum Neckar öffnen sie sich zur Sonne und zum Blick auf Neckar und Albtrauf.
Das leichte, in seiner Silhouette der Oberseite einer Flugzeugtragfläche nachempfundene Dach ist durch ein umlaufendes Glasband abgelöst und betont mit dieser Form das „ Schweben“ über dem Gebäude.
Die darunter liegende Penthouse – Wohnung ist stark von dieser Bewegung geprägt.